Gehscheißen

Ich gebe zu, ich bin ein Schandmaul. Das war schon immer so. Ich habe eben vom besten gelernt, meinem Vater. Bereits als kleines Kind war ich seinen bombastischen Schimpf-Hurricans hilflos ausgeliefert und konnte nicht anders, als meinem Vater bei jeder Gelegenheit, die sich mir bot, nachzueifern, indem ich einen Fäkalsturm nach dem anderen zum besten gab. Daran hat sich nicht wirklich etwas geändert.

Viele fragen mich, wie ich als zweifacher Vater verantworten kann, eine derartige Sprache vor meinen Kindern anzuwenden. Sie nehmen automatisch an, dass ich mich in Gegenwart meiner Kinder genauso ausdrücke. Weit gefehlt.

Dennoch denke ich, dass es wichtig ist, sich gelegentlich derber Sprache zu bedienen um seinen Argumenten, wenn schon nicht durch Fakten, dann wenigstens durch Kraftausdrücke Gewicht zu verleihen. Klar geht’s auch anders, aber anders ist nicht immer automatisch einfacher oder grad zur Hand.

Davon abgesehen, traue ich Menschen nicht, die nicht fluchen. Kein bißchen. Wem nicht gelegentlich ein „Scheiß“, „Oasch“ oder von mir aus „Fut“ auskommt, dem sollte man prinzipiell aus dem Weg gehen.

Scheiß-hinterlistige, kleine, falsche Oaschgeigen, sag ich euch!