Socken. Schwarze. Ich suche schwarze Socken. Die Dinger verkaufen sie hier im 10’er Pack um zehn Euro. Es ist Samstag und aus irgendeinem unerfindlichen Grund habe ich den Fehler gemacht, beim H&M auf der Mariahilferstraße einkaufen zu gehen. Nun laufe ich durch mehrere Etagen und suche nach den einzigen Socken, die ich tragen kann, ohne den Verstand zu verlieren. Der Typ, der diese Filiale entworfen hat, gehört enthauptet, von Übersicht nicht die geringste Spur. Ich hätte nicht schlecht Lust ihn zu besuchen, einen Hunderternagel mit einem Bunsenbrenner anzuheizen und in seine verfickten Augäpfel zu bohren.
Eine hässliche, schwarzhaarige Verkäuferin, deren Stringtanga aus ihrem fetten Arsch hängt schlurft an mir vorbei.
Wo denn die Socken sind, frage ich sie.
Ich soll in der Herrenabteilung fragen, antwortet sie.
Wo denn die Herrenabteilung sei, frage ich sie.
Ob ich denn lesen könne, antwortet sie und zeigt beim weggehen auf eine Tafel.
Mein Puls steigt auf 200, als ich mich mit geballten Fäusten der Tafel nähere die beschreibt, auf welcher Etage was verkauft wird. Ich befinde mich im Keller, in der Kinderabteilung. Die Herrensachen befinden sich im 2. Stock. Ich werfe noch einen Blick auf die Verkäuferin, die begonnen hat, Strampler zu sortieren, mache mir eine geistige Notiz, dass ich ihr bei der nächsten Gelegenheit die Haut mit einem stumpfen Messer abziehen und mir einen Gürtel draus schneidern werde und begebe mich zur Rolltreppe.
In der Herrenabteilung suche ich genervt nach den Socken, kann aber keine finden. Ich blicke mich suchend um und entdecke einen schwulen Verkäufer, der einem nicht minder schwul dreinblickenden Kollegen gackernd von seinem gestrigen Abend erzählt. Ich bin ziemlich sicher, dass ein 30cm Dildo mit Faustaufsatz und jede Menge Fäkalien erwähnt werden, nähere mich aber trotzdem mutig.
Wo denn die Socken sind, frage ich ihn.
Ich soll doch die Kollegen da drüben fragen, antwortet er.
Warum er mir denn die Antwort nicht geben kann, frage ich ihn.
Weil er gerade beschäftigt sei, antwortet er.
Gute Antwort. Gut genug, dass sich vor Wut ein blutroter Schleier vor meine Augen legt und mein Autopilot reinkickt.
Als ich den Verkäufer mit stahlhartem Griff am Genick packe, beginnt er zu kreischen wie ein Waschweib. Köpfe wirbeln in unsere Richtung, aber ich kann das, was jetzt kommt, nicht mehr abwenden. Ich drehe ihn herum und dresche meine Faust in sein Gesicht, bis seine Oberlippe an drei Stellen gespalten ist und in blutigen Fetzen aus seiner Drecksvisage hängt. Während um mich herum Leute in Panik kreischen, schnappe ich mir einen Metallbügel von einem Kleiderständer daneben, drehe ihn um und ramme dem Wichser die Spitze in sein rechtes Auge. Das Geräusch, das er dabei von sich gibt, als ich ihn am Metallbügel hochhebe und an seinem Scheiß-Auge am Kleiderständer aufhänge, erinnert mich an ein Buttermesser, das über einen Teller kratzt. Nur lauter. Irgendwie. Ich lache.
Ob er sonst noch was für mich tun könne, fragt er.
Ich blinzle kurz und schaue wohl äußerst dumm aus der Wäsche, denn er schiebt noch irgendeine dumme Meldung in Richtung seines Arschfickerfreundes und die beiden ziehen kichernd ab.
Nach scheinbar Stunden finde ich endlich die Socken. Rote, braune, gelbe, grüne und rosa Socken. Welcher hirnverbrannte Hurensohn trägt rosa Socken? Auf jeden Fall keine Spur von der schwarzen Sorte. Total runter mit den Nerven schlurfe ich zum Ausgang und schwöre mir hoch und heilig, dass ich diese gottverdammte Filiale dem Erdboden gleichmachen werde.
Ein Benzinkanister wird mir dabei helfen.
Und Streichhölzer.
Versprochen.