Die Brüste der Blondine glänzen ölig in der Sonne. Mit einem lüsternen Grinsen kommt sie näher und rubbelt sich ihre Nippel hart. Zutiefst erregt stelle ich fest, dass sie sich die Schambehaarung abrasiert hat. Ihre Spalte sieht aus wie Roberto Blancos Mund, nur vertikal gedreht. Als sie vor mir steht, greife ich ihr mit einer Hand zwischen die Beine und mit der anderen an ihre linke Brust. Sie macht ein erschrockenes Gesicht, öffnet ihren Mund und unter ohrenbetäubendem Getöse bröckeln ihr Verputz, Beton und kleine Steinchen aus dem Mund.
Mit einem lauten Grunzer wache ich auf. Scheiße! Das Geräusch ist immer noch da. Es rattert und rumpelt und ist nicht auszuhalten. Zwischen meinen Beinen steht die Decke kerzengerade nach oben. Fünf Sekunden lang. Ich bekomme gerade noch mit, wie mein Teil so rasch verblüht wie ein Schneeglöckchen in der verfickten Mojave Wüste.
Ich springe aus dem Bett und gehe zum Fenster. Das Gerüst vor meinem Fenster erinnert mich daran, dass ein paar hirnlose Arschficker immer noch damit beschäftigt sind, die Hausfassade herzurichten. Weiß der Teufel, was die so lange treiben. Das Rattern wird lauter. Und weiß der Teufel, was das Hurenkind in aller Herrgottsfrüh in der Wand rumbohrt! Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass es 7.13 Uhr ist. Jaleckmichdochamarschdugottlosehurevonbagdad!
Ich öffne das Fenster, beuge mich heraus, sehe nach links und kriege gerade noch mit, wie ein Bauarbeiter durch ein Fenster in die Nebenwohnung steigt. Was zum Geier geht da ab? Ehe ich ihm zurufen kann, dass ich seine Mutter kaltmachen werde, rattert es auch schon wieder los und klitzekleine Stückchen Wahnsinn purzeln von meiner Schädeldecke ins Innere meines Kopfes. Wie in einem Film sehe ich, was danach passiert…
AUSSEN – TAG – FASSADE
K. springt durch das offene Fenster auf das Gerüst, Wahnsinn entstellt seine Züge. Er läuft vier Schritte und macht eine Hechtrolle ins geöffnete Nachbarfenster, wo sich DRAGAN S. gerade gegen einen Bohrer stemmt, der in der Wand steckt.
INNEN – TAG – NACHBARWOHNUNG
K. rappelt sich auf und unterläßt es demonstrativ, sich den Staub vom Pyjama zu klopfen. Er hebt seine rechte Hand und zeigt dem Bauarbeiter den Mittelfinger.
K.
Dir haben’s wohl ins Hirn geschissen!
DRAGAN S. (überrascht)
Was? Kommsu durch Fenster?!
K. mach drei Schritte auf ihn zu und knallt ihim seine Faust ins Gesicht. Dragan S. läßt den Bohrer los, der polternd zu Boden fällt.
DRAGAN S.
Ui, jebemti!
Ehe Dragan „Kollektivvertrag“ auf serbisch sagen kann, hat ihm K. das Knie in die Weichteile gewuchtet. Fluchend sackt er zusammen. K. dreht sich um, hebt den Bohrer auf und betätigt ihn zweimal um sich zu vergewissern, dass das Ding noch funktionstüchtig ist. Es macht SIUUUUU, SIUUUU!
DRAGAN S.
Du biss Varrickte!
K. nähert sich mit hämischem Grinsen. Dragan S. weicht zurück zur Wand.
DRAGAN S.
Du biss Pisskopat!
K. schaltet den Bohrer ein, steigt mit dem linken Fuß auf den Hals des Bauarbeiters und drückt ihn so zu Boden. Er schreit und blubbert und brabbelt.
DRAGAN S.
AIIIIIII, BLBLBL, BRRRRRBBRBRRR….
Der Bohrer versinkt in seiner Stirn. Als K. ihn herauszieht, spritzt eine rote Fontäne aus der Öffnung. K. lacht ausgiebig. Dragan S. verstummt sofort.
Der Bohrer versinkt in seinem Hals. Die Knorpel der Luft- und Speiseröhre verfangen sich im Gewinde des Metals und reissen so ein riesiges Loch ins Gewebe.
Der Bohrer versinkt in seinem Oberschenkel. Es macht ein schmatzendes Geräusch. Es sieht aus, als würde sich der Bauarbeiter vollpissen.
Der Bohrer versinkt in seiner Kniescheibe. K. lacht herzlich als er daran denken muss, dass Dragan S. nun der einzige Bauarbeiter weltweit mit einem Loch im Knie ist.
INNEN – TAG – STIEGENHAUS
K. verläßt die Nachbarwohnung, schließt die Tür und geht zu seinem Appartment. Das Lächeln auf seinem Gesicht verschwindet schlagartig, als ihm klar wird, dass er in Shirt und Pyjama vor seiner Wohnungstür steht und keine Schlüssel einstecken hat.
Fluchend wird mir klar, dass ich nicht mal Schlapfen anhabe! In der Nebenwohnung dröhnt der Bohrer immer noch, das Arschloch hört mich einfach nicht. Ich mache eine gedankliche Notiz, meine Tür so einzurichten, dass sie hinter mir nicht mehr ins Schloß fallen kann. Seufzend gehe ich zur Nachbarstür und warte darauf, dass das Bohren und Hämmern aufhört. Da drin liegen bestimmt jede Menge Werkzeuge herum. Ein Teppichmesser vielleicht, eine Feile oder gar ein Bolzenschneider?
Während der Unglückliche sich hinter der verschlossenen Tür weiter in sein Verderben bohrt, lehne ich mich mit dem Kopf an die Tür, schließe die Augen und beginne zu lächeln.
Du kannst nicht ewig weiterbohren. Irgendwann wirst du du es sein lassen und mein Klopfen hören.
Und dann werden wir Spaß haben.
Jede Menge.